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Forscher und Ärzte gemeinsam für die Therapie der Zukunft

Forscher und Ärzte gemeinsam für die Therapie der Zukunft

Wissenschaftler aus aller Welt zu Gast in Erlangen bei internationalem Zelltherapie-Symposium

Mehr als 400 Wissenschaftler aus über 20 Nationen kommen am Freitag/Samstag, 22./23. März 2019, zum zehnten internationalen Zelltherapie-Symposium (Cellular Therapy 2019) in Erlangen zusammen. Führende Experten stellen in über 100 Vorträgen und Posterpräsentationen unterschiedliche Themengebiete der zellulären Therapie vor. "Ziel dieser Veranstaltung ist es, alle zwei Jahre ein multidisziplinäres Forum zu bilden, das einen intensiven Gedankenaustausch zwischen Grundlagenforschern und Ärzten, die auf dem faszinierenden Gebiet der zellbasierten Krebstherapie arbeiten, ermöglicht", sagt Organisator Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5 - Hämatologie und Internistische Onkologie des Universitätsklinikums Erlangen, der das Symposium hauptverantwortlich organisiert.

Bei der zellulären Tumorimmuntherapie werden körpereigene Immunzellen zur Behandlung bösartiger Erkrankungen übertragen. "Als wir im Jahr 2001 das erste Zelltherapie-Symposium in Regensburg ausgerichtet haben, haben viele von uns zwar gehofft, es aber nicht wirklich glauben können, dass die zellbasierte Immuntherapie 18 Jahre später eine solche Bedeutung bei der Behandlung von malignen Erkrankungen haben wird", erinnert sich Prof. Mackensen. "Dank der Fortschritte in der zellulären und molekularen Medizin hat die Zelltherapie in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung erlebt." Der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Kongresses liegt auf der Übertragung von Immunzellen (sogenannten T-Lymphozyten), die zuvor außerhalb des Patienten mit tumorspezifischen Rezeptoren (sogenannten chimären Antigenrezeptoren, kurz CAR) versehen wurden. Seit 2019 sind CAR-T-Zellen auch in Deutschland für die Behandlung von Patienten mit Lymphdrüsenkrebs und akuter lymphatischer Leukämie zugelassen.

Pionier aus den USA präsentiert neueste Ergebnisse

Einer der Pioniere dieser neuen CAR-T-Zell-Immuntherapie ist Prof. Dr. Carl June von der University of Pennsylvania, Philadelphia (USA), der seine neuesten Forschungsergebnisse auf dem Symposium in Erlangen vorstellen wird. Prof. June war der Erste, der im Jahr 2012 einem siebenjährigen Mädchen (Emma) mit akuter Leukämie, das bereits alle Therapien erhalten hatte, diese CAR-T-Zellen verabreichte. Seitdem ist die Leukämie bei Emma verschwunden - die junge Frau gilt als geheilt. Carl June erhielt für seine Forschungsarbeiten u. a. 2015 den hoch dotierten Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis.

Ein weiterer spannender Programmpunkt des Symposiums sind die sogenannten immunologischen "Checkpoint"-Moleküle, die natürlichen Bremsen des Immunsystems. Werden diese Bremsen gelöst, so lassen sich fortgeschrittene Krebserkrankungen sehr effizient bekämpfen. Entsprechende Medikamente sind bereits für die Behandlung von Haut-, Nieren- und Lungenkrebs zugelassen.

Vom Labor ans Krankenbett

"Insbesondere junge Ärzte und Wissenschaftler schätzen das Symposium aufgrund seiner hohen wissenschaftlichen Qualität, aber auch wegen seiner persönlichen Atmosphäre", freut sich Prof. Mackensen. "Der rege Austausch zwischen Forschern und Ärzten - sozusagen zwischen Theorie und Praxis - ist erklärtes Ziel der Veranstaltung und führt dazu, dass Ergebnisse aus den Labors schnell ihren Weg an die Krankenbetten unserer Patienten finden."

Einladung für Medienvertreter

Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, am Symposium in den Hörsälen Medizin, Ulmenweg 18, in Erlangen teilzunehmen. Prof. Mackensen steht für Interviews zur Verfügung. Um Anmeldung unter Tel.: 09131 85-43100 oder per E-Mail an andreas.mackensen(at)uk-erlangen.de wird gebeten.

Informationen zum wissenschaftlichen Programm sind auf der Website des Symposiums zu finden: www.cellular-therapy.de

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Mackensen
Telefon: 09131 85-35955
E-Mail: andreas.mackensen(at)uk-erlangen.de