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Unser Knochenmark: Einblicke in eine Hochleistungszellfabrik

Unser Knochenmark: Einblicke in eine Hochleistungszellfabrik

Bürgervorlesung am 23. Oktober 2017 beleuchtet, wie unser Blut gebildet wird

Blut ist für den Organismus überlebenswichtig: Es transportiert Sauerstoff und ist ein bedeutender Teil des Immunsystems. Der Verbrauch des Lebenselixiers ist hoch: Jede Sekunde müssen über zwei Millionen Blutzellen ersetzt werden. Woher kommt der dringend benötigte Nachschub und was passiert, wenn der Körper es nicht schafft, ausreichend neue Blutzellen zu produzieren? Antworten gibt Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie des Universitätsklinikums Erlangen, im Rahmen seiner Bürgervorlesung am Montag, 23. Oktober 2017. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Das Knochenmark ist das schwammartige, stark durchblutete Gewebe, das die Hohlräume der größeren Knochen ausfüllt. Hier werden aus sogenannten Stammzellen die für den Sauerstofftransport verantwortlichen roten Blutkörperchen, die Blutplättchen, die das Blut gerinnen lassen und eine Reihe verschiedener weißer Blutkörperchen gebildet. Letztere stellen zusammen mit spezialisierten Zellen in den Schleimhäuten und Geweben, der Milz und dem Lymphsystem ein komplexes und effizientes Abwehrsystem gegen Infektionserreger dar.

"Aus jeder Stammzelle können viele Millionen Nachkommen erwachsen", erklärt Prof. Mackensen. Ein gesunder Körper schaffe es, genauso viel frisches Blut zu produzieren wie er verbraucht - weder zu viel, noch zu wenig. "Liegen jedoch Erkrankungen des blutbildenden Systems vor, zum Beispiel eine Leukämie, dann entstehen schwerwiegende Probleme für den Patienten. Denn bei Leukämiepatienten entwickeln sich die Leukozyten nicht mehr vollständig und vermehren sich in diesem unreifen Zustand zudem immer weiter. Dadurch wird der Betroffene anfällig für gefährliche Infektionen." Für viele Patienten stellt daher eine Spende gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Heilung dar, denn diese können frisches Knochenmark bilden, dass der Patient dringend braucht.

Einladung zur Bürgervorlesung

Wie genau die Blutbildung in der Hochleistungszellfabrik Knochenmark funktioniert, wie wichtig Stammzellen für diesen Prozess sind und welche Folgen Erkrankungen des blutbildenden Systems für den Menschen haben können, darüber spricht Prof. Mackensen in seiner Bürgervorlesung. Die Veranstaltung findet am Montag, 23. Oktober 2017, um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, in Erlangen statt. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andreas Mackensen
Telefon: 09131 85-35954
E-Mail: med5-direktion(at)uk-erlangen.de