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CAR-T Zellen

CAR-T Zell Therapie

Bei der CAR-T Zell Therapie werden spezialisierte Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems – die T-Zellen – so verändert, dass sie die Krebszellen als fremd erkennen und abstoßen. Dazu werden den Patienten T-Zellen aus dem Blut entnommen und mit speziellen „Fühlern“ für die Krebszellen ausgestattet – sogenannten chimären Antigen-Rezeptoren, kurz CAR. Nach einer milden und kurzen Chemotherapie werden die CAR-T Zellen dem Patienten zurückgegeben. Wieder im Körper vermehren sie sich, spüren Krebszellen auf und vernichten sie. Diese spezielle Form der zellulären Immuntherapie kann bisher nur in wenigen Zentren Deutschlands erfolgen, zu denen auch die Medizinische Klinik 5 –Hämatologie & Internistische Onkologie am Universitätsklinikum Erlangen zählt.

Prinzip der CAR-T-Zell-Therapie im Video erklärt am Beispiel Lymphom/Leukämie

 

Zugelassene Indikationen für CAR-T Zellen
 

Die in Deutschland zugelassenen CAR-T Zell Therapien werden in der Medizinischen Klinik 5 zur Therapie eingesetzt. Zu den Indikationen zählen:

  • Akute lymphatische Leukämie der B Zellreihe (B-ALL): Rezidiv nach 2 oder mehr Therapien.
  • Diffus-großzelliges B-Zell Non-Hodgkin Lymphom: Frührezidiv nach 1 oder Rezidiv nach 2 oder mehr systemischen Therapien
  • Transformierte B Zell Non-Hodgkin Lymphome: Frührezidiv nach 1 oder Rezidiv nach 2 oder mehr systemischen Therapien
  • Primär mediastinale B-Zell Non-Hodgkin Lymphome: Frührezidiv nach 1 oder Rezidiv nach 2 oder mehr systemischen Therapien
  • Follikuläres Lymphom Grad 1 - 3A und Grad 3B nach 2 oder mehr Therapien
  • Mantelzell Lymphome: Rezidiv nach 2 oder mehr Therapien
  • Multiples Myelom: nach 3 oder mehr Therapien

 

Klinische Studien mit CAR T Zellen
 

Darüber hinaus setzt unsere Klinik CAR-T Zellen im Rahmen von klinischen Studien ein. Hierzu zählt eine Studie der Firma Biontech (BNT-211 Studie) zur Therapie von soliden Tumoren, die Claudin-6 exprimieren (Keimzelltumore, Ovarialkarzinome, Endometriumskarzinome oder Magenkarzinome) und Studien der Firma Miltenyi Biomedicine (MB-CART19.1 Studie) zur Evaluation von CD19-CAR T Zellen bei weiteren Entitäten wie der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL), seltenen Lymphomen oder der ALL von Erwachsenen sowie eine Studie mit CD19-CD20 dualen CAR-T Zellen zum Einsatz in früheren Linien beim diffus-großzelligen B-Zell Non-Hodgkin Lymphomen (DALY-2 Studie). Eine Reihe weiterer klinischer Studien, wie eine Studie mit GD-2-IL18 CAR-T Zellen beim fortgeschrittenen Mamma-Ca oder Studien bei schweren Fällen von systemischem Lupus Erythematodes1 und Myositiden2 sind in Vorbereitung.

Ein Teil der CAR-T Zell Therapien, die in den klinischen Studien eingesetzt werden, stellen wir in den zertifizierten Reinraumlaboren der Medizinischen Klinik 5 selbst her. Herr Dr. rer. nat. Michael Aigner gibt Einblick in den Herstellungsprozess: Herstellung von CAR-T-Zellen in der Medizinischen Klinik 5 als Video

 

Praktisches Vorgehen, Kontakt, Ansprechpartner
 

Ob eine Immuntherapie mit CAR T Zellen erfolgen kann, muss für jeden Patienten individuell geprüft werden (Ablaufplan). Wenn Sie Fragen zu Möglichkeiten einer CAR T-Zelltherapie haben oder einen Patienten zuweisen wollen, können wir nach Evaluation der Krankengeschichte einen Vorstellungsterminen in der CAR T Zellsprechstunde vereinbaren. Nehmen Sie hierfür über unser Direktionssekretariat Kontakt auf: Telefon: +49 (0)9131 85-35954; Email: m5-cart(at)uk-erlangen.de.

Direkte Ansprechpartner:

Prof. Dr. med. Andreas Mackensen   Direktor der Klinik    
Dr. med. Fabian MüllerLeitung CAR T Zell Einheit
Dr. med. Barbara FerstlLeitung Studienambulanz

                                                 

Weiterführende Information
 

 

Referenzen:

1) Mackensen A, Müller F, Mougiakakos D, Böltz S, Wilhelm A, Aigner M, Völkl S, Simon D, Kleyer A, Munoz L, Kretschmann S, Kharboutli S, Gary R, Reimann H, Rösler W, Uderhardt S, Bang H, Herrmann M, Ekici AB, Buettner C, Habenicht KM, Winkler TH, Krönke G, Schett G: (2022) Anti-CD19 CAR T cell therapy for refractory systemic lupus erythematosus. Nat Med. 2022;28(10): 2124-2132